Julius Gottheil (1810-1868)
Ansichtenzeichner, später auch Fotograf und Schausteller, aus einer Kaufmannsfamilie in Posen. Eigentlich kein Berlin-Brandenburgischer Künstler, der jedoch Mitte der 1850er Jahre die Provinz Brandenburg bereiste für das 60 Ansichten umfassende und weit verbreitete „Brandenburgische Album“, damit den Typus des Reisekünstlers präsentierend. 32 der Vorzeichnungen dafür erhalten in der Hamburger Kunsthalle. Wohl zum Maler ausgebildet, wenn auch nur ein Gemälde nachgewiesen (Kriegsverlust). 1836 auf Kunstausstellung in Danzig, 1845 in Königsberg vertreten. Ab Ende 1820er Jahre in Danzig als Lithograph und eigener Verleger, ab 1850 in Hamburg ansässig. In Hamburg begann er offenbar als Porträtzeichner, erfolgreicher die Zusammenarbeit mit dem Verlag B. S. Berendsohn als Zeichner von Ansichten aus Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Stettin. Ausgedehnte Reisen, nach deren Rückkehr auch Vorträge über diese und populäre Sachthemen, mit Inszenierung der gefertigten Ansichten. Verheiratet, zahlreiche Kinder. 1862 Übersiedlung zurück nach Danzig und 1865 nach Königsberg, wo seine Söhne erfolgreiche Fotoateliers eröffneten. [kl-bb]
Teilweise erforscht, noch zu entdecken