Eugenie Dillmann (1858-1940)
Landschaftsmalerin und Radiererin. Tochter des Orientalisten August Dillmann, durch dessen Lehrstühle aufgewachsen in den Universitätsstädten Kiel, Gießen und ab 1869 Berlin. Ihre beiden Schwestern auch Künstlerinnen, die beiden Brüder Arzt bzw. Privatgelehrter, alle in Berlin lebend. Ausgebildet in Berlin und München, Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1896-1927, bis 1906 dort mit Werken vertreten. Mitglied der Allgemeinen Kunstgenossenschaft. Ab 1911, mit ihrer Schwester Elisabeth (Holzbildhauerin) und dem Bruder Eduard (Privatgelehrter) zusammen lebend, in Berlin-Charlottenburg nachgewiesen.
Ihr Werk in keinem Museum bisher nachweisbar, etwa 25 Gemälde und Aquarelle durch Erwähnung und in Privatbesitz nachweisbar, das Werk sicher umfangreicher. Ihre Landschaftsmotive deuten auf Reisetätigkeit in Bayern und den Alpen bis nach Tirol, Franken, Thüringen und auch Hinterpommern sowie in der Berliner Umgebung und der weiteren Mark Brandenburg. Die Fertigung von Stillleben scheint nur der Frühzeit anzugehören. Ihre mit kräftigem Pinselstrich geschaffenen Ansichten suchen die Vereinfachung der Form; ein Altersfoto in einem orientalischen Kostüm deutet auf die Prägung durch die Tätigkeit des Vaters und Wohlstand. Mehr Aufschluss versprechen Nachlass-Teile in der Staatsbibliothek Berlin und der UB Tübingen. [kl-bb]