Dora Hitz (1856-1924)
Porträt- und Genremalerin, die auch als Schriftstellerin und mit Kunstkritiken hervortrat. Aufgewachsen im fränkischen Ansbach, der Vater war Zeichenlehrer. Künstlerische Ausbildung 1870-1876 in München, dort Ausstellungsdebüt 1875. 1876 von Elisabeth von Wied an den Hof in Bukarest berufen, trotz sicherer Stellung dort mehrfach auch länger in Paris ab 1880, 1882-1891, Unterricht und ab 1886 auch im Salon ausstellend, Studienaufenthalte in Bretagne, Normandie, London, unterbrochen von Aufenthalten wiederum in Rumänien. Ihre künstlerischen Themen waren das Volksleben und dabei vor allem Frauen, ihre zunächst eher symbolistische Formensprache entwickelt sie aus Pariser Eindrücken zum Impressionismus. Mehrfach als Illustratorin tätig; von ihren Wandbildern nichts erhalten. Sie "vertrat als eine der ersten [deutschen Malerinnen] den reifen Impressionismus" (Thieme-Becker) und gehörte nach ihrer Übersiedlung nach Berlin 1892 zu den vielfach geförderten, tonangebenden und gut vernetzten Künstlerinnen (Mitglied Verein der Berliner Künstlerinnen 1892-1921, Berliner Lyceum-Klub, Secession, Frauenkunstklub, Freie Secession). Mehrfach in Florenz, zeitweise mit Käthe Kollwitz, mit der sie befreundet war. Bis 1916 auch international auf Ausstellungen präsent, bereits seit 1912 krank, nach dem Ersten Weltkrieg verarmt und isoliert. Von ihrem einst umfangreichen Werk nur noch etwa 50 Gemälde und Zeichnungen in Privatbesitz oder Museen nachweisbar, überwiegend Porträts: Museum Behnhaus in Lübeck, Museum Wiesbaden, Nationalgalerie und Kupferstichkabinett Berlin, Stadtmuseum Berlin, Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg, Museum der bildenden Künste in Leipzig und Nationalmuseum Bukarest. [kl-bb]
Gut erforscht