Clara Siewert (1862-1945)
Malerin und Graphikerin, die aus einer Gutsbesitzerfamilie in Westpreußen stammte. Nach ersten privaten Malstunden in Königsberg studierte sie in Berlin bei Karl Stauffer-Bern, der sie ebenso wie Käthe Kollwitz, die sie hier kennenlernte, auf die Druckgraphik hinwies, außerdem bei Max Koner und Hugo Vogel. Seit 1892 auf Ausstellungen, auch beim Verein der Berliner Künstlerinnen, seit 1900 Mitglied der Berliner Secession und auch dort auf Ausstellungen vertreten. Mitglied im Lyceum-Klub. Mit ihrem Austritt aus der Secession 1912 verlor sie ihre künstlerische Heimat, stellte nicht mehr aus; durch die Inflation ohne wirtschaftliche Grundlage. Künstlerisch von Edvard Munch beeindruckt, nach dem Parisaufenthalt auch von Eugène Delacroix, außerdem von Literatur, die ihre Phantasie anregte. Ihre Themen sind Angst und Verlust, das Dämonische und Unbewusste. Hierfür entwickelte sie einen charakteristischen impressiv-expressiven Stil. Sie starb verarmt in einem Fremdenheim. Von dem ehemals umfangreicheren Werk sind in einem Werkverzeichnis 19 Gemälde, fast 120 Zeichnungen und 23 Druckgraphiken sowie 3 in die Spätzeit gehörende Stickmusterentwürfe als erhalten aufgeführt. [kl-bb]
Gut erforscht