Käthe Kollwitz (1867-1945)
Bedeutendste deutsche sozialkritische Künstlerin, aus Königsberg. Lebte und arbeitete mehr als 50 Jahre in Berlin. Geprägt durch das freikirchlich-protestantische und sozialdemokratische Elternhaus. Ausbildung in Königsberg, München und Berlin, zunächst in Malerei. Verheiratet mit dem Arzt Karl Kollwitz, zwei Söhne. Künstlerischer Durchbruch 1898 mit dem druckgraphischen Zyklus „Ein Weberaufstand“, vor allem mit Druckgraphik und Zeichnungen hervorgetreten, ab 1907 auch auf dem Gebiet der Plastik tätig. Ging von einem realistischen Menschenbild aus und fand eine charakteristische expressive Formensprache. Mitbegründerin der Berliner Secession 1899, seitdem dort ausstellend, seit 1912 auch Vorstandsmitglied. Professorin an der Akademie der Künste in Berlin ab 1919, 1933 Entlassung aus der Akademie. Leben und Werk werden durch den Tod des jüngeren Sohnes als Kriegsfreiwilliger 1914 in zwei Hälften geteilt; ihr Werk danach ist durch Abarbeiten von Schuldgefühlen, politische Auftragsarbeiten und einen starken Pazifismus gekennzeichnet. Das Werk umfasst gemäß der letzten Werkverzeichnisse 1317 Zeichnungen, 267 druckgraphische Motive und 43 plastische Werke weltweit in Museen und in Privatbesitz. Das Werkverzeichnis der Zeichnungen wird überarbeitet. Der schriftliche Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin. [kl-bb]
Gut erforscht