Fritz Wichgraf (1853-1939)
Porträt- und Genremaler, in Kirchenmalerei tätig, auch Major. Stammte aus einer Potsdamer höheren Beamtenfamilie. 1872 Schüler der Weimarer Kunstschule, anschließend Schüler in Wien, 1878 Schüler der Münchener Akademie. Unverheiratet. In Potsdam, später wohl in Berlin lebend. Trat seit seinem Debüt 1883 auf der Berliner Akademie-Ausstellung mit Porträts von prominenten Persönlichkeiten hervor, vor allem Literaten, auch von Kaiser Wilhelm I. (Prototyp für das Militärwaisenhaus Potsdam) und Kaiser Wilhelm II. (Kriegsministerium Berlin). 1902 Kanzelgemälde mit Darstellung einer Himmelfahrt in der Dorfkirche Gottberg (Ostprignitz-Ruppin), 1905-1907 an der Wiederherstellung der Bornstedter Kirche, 1911-1913 an der Restaurierung des Apsisgemäldes in der Nikolaikirche Potsdam beteiligt. 1913 drei Monate mit Karl Hagemeister auf Rügen, worüber er auch publizistisch berichtete. Auf Ausstellungen in Berlin, Wien und München häufiger vertreten. Soweit erkennbar zunächst kraftvoll, auch italianisierend etwa „Pompeanische Wasserträger“ (Leo Spik 567 Nr. 292). Nach Ende der Monarchie wegbrechende Auftragslage, eine „Heilige Nacht“ von 1920 schwach. In der Spätzeit Reisen nach Afrika und wohl auch die Türkei, Mitglied der Entomologischen Gesellschaft. Drei Zeichnungen im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel nachgewiesen. Im Kunsthandel vereinzelt. [kl-bb]
Nicht gut erforscht